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Neue Freiheiten: Vermögensverwaltungs-Marktplätze gewinnen an Bedeutung

Veröffentlicht: 03.05.2025 | Von investify

Marktplätze für Vermögensverwalter und Banken sind in den USA bereits ein bewährter Ansatz. Auch für deutsche Finanzdienstleister lohnt eine Betrachtung: Dank offener Architektur, Multi-Produkt- und Multi-Depotbank-Ansatz sowie flexibler Vertriebswege entstehen digitalisierte Lösungen, die neue Maßstäbe in Sachen Effizienz, Transparenz und Kundenorientierung setzen. investify TECH bietet diese Marktplätze nun auch in Deutschland an. Erste Beispiele sind Leuchtturmprojekte für Sparkassen und die Fonds Finanz.

Der Markt für Vermögensverwaltung befindet sich im Umbruch. Neue technologische Lösungen verändern die Art und Weise, wie Berater, Vermögensverwalter und Kunden miteinander agieren. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen smarte Martplatzlösungen, die auf sogenannten Turnkey Asset Management Platforms (TAMPs) basieren und alle zentralen Dienstleistungen rund um die Vermögensverwaltung bündeln.

Unbegrenzte Anzahl von Strategiegebern

investify TECH bietet Marktplatz-Plattformen für unterschiedliche Kundengruppen an. Geeignet sind sie sowohl für unabhängige Vermögensverwalter als auch Banken und Sparkassen oder Fondsvertriebe. Jüngste Beispiele sind der Sparkassen-Marktplatz, den investify TECH zusammen mit Dericon und der dwpbank aufsetzt, oder der Marktplatz der Fonds Finanz, dem größten Maklerpool in Deutschland. Gemeinsames Merkmal dieser Plattformen ist die Anbindung mehrerer Strategiegeber bzw. Asset Manager, die zentral über eine Plattform vertrieben werden können. Statt nur eine Meinung zu einem Marktumfeld zu berücksichtigen, können Vertriebe auf die Expertise vielfältiger Strategiegeber zugreifen. Namen wie LBBW, Berenberg, DJE, Allianz Global Investors (AGI) und andere liefern bspw. Sparkassen nun aktiv gemanagte Strategien, die über die Plattform zentral abgebildet werden können. Bei der Fonds Finanz können sogar individuelle Strategien von Beratern (34f) hinterlegt werden. Der Vergleich und die Auswahl von Asset Managern erfolgt dabei einfach und transparent – ähnlich wie bei einem Online-Marktplatz. Der große Vorteil: Endkunden können ihr Risiko nun auch in der Vermögensverwaltung durch die Auswahl mehrerer Strategiegeber bei Bedarf besser diversifizieren. Auch das Risiko für den Vertrieb sinkt: Performt ein Asset Manager schlecht, kann er innerhalb der Plattform einfach ausgetauscht werden. Das Renditerisiko diversifiziert sich somit auch für den Berater, der die Vermögensverwaltung vermittelt.

Was genau ist eine TAMP?

Eine Turnkey Asset Management Platform ist eine schlüsselfertige Lösung für Finanzdienstleister, die ihre Dienstleistungen effizient, digital und skalierbar anbieten wollen. Der Begriff “turnkey” beschreibt die einfache, sofort einsetzbare Bereitstellung aller Funktionen aus einer Hand – von der Depotführung über die Produktauswahl bis hin zur regulatorischen Abbildung sämtlicher aufsichtsrechtlichen Verpflichtungen („End to End“) – bei Bedarf sogar unter der Lizenz des Plattformbetreibers. Der Technologie- und Regulatorik-Provider investify TECH verspürt aktuell eine verstärkte Nachfrage nach derartigen Lösungen, insbesondere im Kontext von Marktplatzansätzen. Diese basieren auf einer offenen Architektur, die maximale Flexibilität erlaubt: Vertriebe können unterschiedliche Strategien, Produkte, Depotbanken und Partner auf Basis einer Plattform einbinden. Kunden können zudem selbst entscheiden, ob sie vollständig digital („Self Service“) agieren oder mit einem Berater zusammenarbeiten möchten. Gerade dieser hybride Ansatz – der digitalen Komfort mit persönlicher Expertise verbindet – wird als zukunftsweisend betrachtet. Wichtig dabei sind der White-Label-Ansatz, vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten sowie eine schnelle und einfache Implementierung. Die durch veraltete Legacy-Systeme auftretenden Herausforderungen werden hier mit innovativer Technologie umgangen. Die Plattform kann bei Bedarf mit Kernbank- oder CRM-Systemen per API-Schnittstelle verbunden werden.

Depotbankenvielfalt als Rückgrat

Nutzer von derartigen TAMP-Lösungen können sich für eine oder mehrere Depotbanken entscheiden, die innerhalb eines Marktplatzes eingesetzt werden. Zur Auswahl stehen aktuell bei investify TECH die Baader Bank, V-Bank, FNZ Bank, FFB, dwpbank sowie die DZ-Bank. Weitere Depotbanken wie die Comdirect oder Upvest werden folgen. Auch der Einsatz von Depotbanken aus der Schweiz ist in Planung. Wie Vertriebe mit den Möglichkeiten umgehen ist vielfältig, wie man bei investify TECH sehen kann: So kommt innerhalb des Sparkassen-Marktplatzes exklusiv die dwpbank zum Einsatz. Bei der Marktplatzlösung der Fonds Finanz werden mit der FNZ Bank und FFB gleich mehrere Depotbanken genutzt, die bereits heute eine intensive Geschäftsbeziehung zur Fonds Finanz pflegen.

Weitere Produkte integrierbar

TAMP- bzw. Marktplatzansätze eigenen sich aber nicht nur im Vermögensverwaltungsumfeld, sodern auch im Kontext von Anlageberatung, Execution-only-Angeboten (Fondsshops) sowie in der Tages- und Festgeldvermittlung. Gemeinsam ist allen Regimen, dass Kunden die freie Wahl haben und das für sie passende Produkt einfach auswählen können. Diese Flexibilität erlaubt es Finanzdienstleistern, unterschiedliche Kundensegmente anzusprechen und Geschäftsmodelle modular aufzubauen bzw. zu erweitern.
Die Vorteile liegen bei allen Cases auf der Hand: Weniger operative Belastung, geringere regulatorische Komplexität, schnellere Skalierungsmöglichkeiten und ein hohes Maß an Automatisierung. Auch im Kostenbereich ergeben sich durch die Digitalisierung der Prozesse oftmals Vorteile – bei gleichzeitig höherem Individualisierungsgrad.
Der Siegeszug von TAMPs dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen – getrieben durch regulatorischen Druck und steigende Kundenanforderungen (Best-in-Class-Präferenzen)